Individuelle Mietwagen-Rundreise – Weinreise von Nord nach Süd mit Aufenthalt in Porto und Lissabon im September/Oktober 2016

Sehr geehrte Herren,

gerne sollen Sie ein Feedback erhalten, wobei ich mich für eine ausführliche Version entschieden habe:

Zunächst ein kurzes, allgemeingültiges Fazit: Die Reise hat uns sehr gut gefallen. Wir lieben sowohl Städte- als auch Naturbesichtigungen und von beidem hatten wir ja einiges (letztendlich hätte ich mir vielleicht ein wenig mehr Natur gewünscht, aber das lag ja nicht so sehr an Ihnen als eher an unserer Tagesgestaltung). Die von Ihnen ausgesuchten Regionen haben eine landschaftliche Vielfalt von Portugal gezeigt, die uns zuversichtlich macht, dass wir nun einige Facetten des Landes kennen. Die von Ihnen ausgewählten Quartiere waren ja schon - wie auch angekündigt - sehr unterschiedlich, aber alle mindestens o.k.. Und sicherlich hat das weit überwiegend sehr schöne Wetter dazu beigetragen, dass wir die Reise als sehr positiv empfunden haben.

Da das allgemeine Fazit positiv ausfällt, möchte ich nun die Punkte benennen, die verhindern, dass wir Ihrer Arbeit ein uneingeschränktes "sehr gut" geben können:
1. In der Vorbereitung und Umsetzung das Thema "Abendessen"
Wir hatten bei der Weinrundreise gebeten, dass wir am Ankunftstag im Quartier Abend essen können. Dies hatten Sie uns auch per Mail bestätigt. Allerdings war sowohl im 1. als auch im 2. Quartier der Gastgeber aus Mangel an Nachfrage nicht bereit zu kochen. Ob Arthur von unserem Wunsch nach Abendessen wußte, das kann ich rückblickend nicht sicher sagen (ich meine aber, dass er gesagt hatte, das ihm das nicht bekannt war). Bei Carlos im 2. Quartier kam sogar richtig Verärgerung bei ihm auf: Er zeigte uns den Mailverkehr mit Ihnen und wollte damit beweisen, dass er von unserem Abendessenswunsch nichts wußte. Er machte aber auch einen für uns geradezu begeisternden Vorschlag: Tapas (Schinken und Käse und Brot) plus Wein könne er natürlich machen - und so hatten wir für unsere Geschmackszellen ein ganz hervorragendes Abendessen.
2. Das externe Weintasting bei Sandemann
Das hatte bei mir im Vorfeld sehr viel Verärgerung ausgelöst, da meine Frau ja im Urlaub fahren muss und sie eigentlich noch ein wenig mehr den Wein liebt als ich. Und sie hat eigentlich auch die Regel für sich, dass Alkohol vor einer Fahrt nicht geht. Und da die Fahrt zum Quartier bei Carlos ja auch nicht so ganz einfach ist, ist man ja wirklich gut beraten, nüchtern zu sein. Rückblickend betrachtet war dieser Punkt aber aus mehreren Gründen doch o.k.: Zum einen hatte wir hier zum einzigen Mal eine deutsche Führung (Danke!) mit noch weiteren sehr netten Teilnehmern (für die Sie allerdings nichts konnten). Der dort angebotene Wein war nicht sooo überragend. Somit kam meine Frau locker mit einer kleinen Probe hin und wurde danach ja durch die Tapas und den Rotwein entschädigt.
3. Quartierwahl im Detail
Die Quatiere waren ja insgesamt o.k., wenn auch z.T. sehr unterschiedlich. Für uns sehr negativ aus dem Rahmen fiel das Quartier (-). Wir sind zwar nicht wirklich arm, aber dort kamen wir uns völlig deplaziert vor. Und der Herr beim Empfang vermittelte uns auch (vermutlich ungewollt) den Eindruck, dass dort normalerweise wohl nur Multimillionäre absteigen. Auch die Wohnräume zeigten viel Luxus, ohne dass der vermittelte Anspruch wirklich konsequent durchgehalten wurde. Z.B. waren einige Fliesen in der Wohnung kaputt und manches von den Innenausstattungsgegenständen war nicht optimal funktionsfähig. Höhepunkte unserer Kritikpunkte waren eine völlig überhöhte Rechnung (über 50.-- € zuviel) zum ersten Abendessen (nach Reklamation wurde sie korrigiert, wobei wir den Eindruck hatten, dass dort die Rechnung normalerweise nicht überprüft wird) und der Versuch, uns das Weintasting direkt in Rechnung zu stellen (obwohl eine weiteres Paar, das die Weinreise einen Tag versetzt machte, an diesem Tasting mit teilnahm und man somit in "einem Aufwasch" zwei Tastingbuchungen erledigen konnte). Positiv war allerdings, das dieses Weintasting womöglich das beste der ganzen Tour war, was aber an der persönlichen Begeistung des Durchführenden lag und nicht etwa an objektiven Kriterien.
Zur Quartierwahl ist auch noch zu sagen, dass die Stadthotels (-) in Porto und (-) in Lissabon ja doch sehr unterschiedlich waren. Das (-) fanden wir sicherlich sehr schick, wobei die meisten Sachen auch vernünftig funktionierten. Da ich persönlich etwas Augenprobleme habe und keine dunklen Bereiche mag, hat es mir nicht so besonders gefallen, dass ich nicht in Lage war, das Zimmer so hell zu erleuchten, dass ich hätte problemlos alles sehen können (selbst bei "Staatsbeleuchtung", d.h. alle Lampen an, war der Hauptraum eher dunkel). Dagegen war ja das (-) ziemlich rustikal, was prinzipiell eigentlich eher unser Geschmack ist.

Die Reiseunterlagen waren mit Sicherheit gut und sehr ausführlich, wenn auch nicht perfekt. Auf einen Schreibfehler hatte ich Sie ja schon im Vorfeld hingewiesen, weitere habe ich beim Lesen registriert, aber für mich nicht als relevant angesehen. In jedem Fall kann man positiv feststellen, dass Sie versucht haben, für jeden Geschmack Hinweise zu liefern. Und der Hinweis, ein Navi mit Koordinaten zu nutzen, hat uns auch sehr geholfen (wir hatten uns ein 5 Jahre altes Aldi-Gerät geliehen, was die Quartiere immer perfekt gefunden hat!)

Vielleicht habe ich ihn überlesen, aber: Ich hätte mir einen deutlichen Hinweis gewünscht, dass in Portugal Taxifahren überwiegend sehr preiswert (aus deutscher Sicht) ist und dass doch sehr viele Portugiesen erfreulich gute Englisch-Kenntnisse haben. Letzteres hat uns die Verständigung doch sehr erleichtert, ersteres haben wir negativ dann in Deutschland erlebt, als wir vom Flughafen Düsseldorf per Taxi nach Hause gefahren waren.

Vielleicht fällt mir bei der Auswertung meiner Fotos noch etwas auf (dann folgt noch eine Nachmeldung), aber ich denke, das waren die wesentlichen Punkt zu einem insgesamt sehr gelungenen Urlaub. Herzlichen Dank!

Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Post